Assendelft
1597 -
Haarlem
1665
Der niederländische Maler Pieter Saenredam wird in Assendelft geboren. Sein Vater ist ein begabter Zeichner und Graveur. 1608 zieht Saenredam mit seiner Mutter nach Haarlem. Pieter Saenredam malt dort ausschließlich Kircheninterieure, Kirchenfassaden und ab und zu eine Stadtansicht, die von einer Kirche dominiert wird.
Bevor Pieter Saenredam ein Gemälde anfängt, versucht er das Bauwerk so gründlich wie möglich zu erforschen. Er klettert in den Glockenturm oder, während Restaurierungsarbeiten, über Gerüste bis unter die Gewölbedecke. Er skizziert aus allen möglichen Blickwinkeln manchmal auch scheinbar unbedeutende Details. Die Gemälde, die so entstehen, zeigen eine beeindruckende Auseinandersetzung mit Architektur und Perspektive. Überdies schafft er es, seinen Kirchenräumen etwas Lebendiges zu verleihen.
Pieter Saenredams Leidenschaft gilt nicht dem Menschen, sondern dessen geistigen und technischen Leistungen, dort wo diese das Göttliche zum Ausdruck bringen. Menschliche Figuren sind winzig, wie zufällig hingestreut in einem Raum, einsam, verloren und unterstreichen so die ohnehin schon immense räumliche Dominanz.
Der Künstler Pieter Saenredam reist viel und bleibt manchmal für längere Zeit an einem Ort, um Kircheninnenräume in Skizzen zu dokumentieren. Manchmal lässt er sich sogar von Landvermessern beraten, damit seine technischen Daten so genau wie möglich sind. Manchmal aber manipuliert er auch Messergebnisse, wenn dies dem künstlerischen Zweck dient.
Pieter Saenredam stirbt am 31. Mai 1665 in Haarlem.
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